Legenden zufolge nannte sich erstmals im 11. Jahrhundert ein Huno „Graf“ in der Oldenburger Region. Doch als Grafschaft im Heiligen Römischen Reich deutscher Nationen taucht das Oldenburger Land erst 1108 unter Egilmar I. offiziell beurkundet auf. In den darauffolgenden Jahrhunderten expandierte und florierte das Gebiet um die ursprünglich mittelalterliche Siedlung. Mit der Krönung des ältesten Grafensohnes Christian 1448 zum dänischen König Christian I. betrat Oldenburg schließlich die europäische Bühne.
Bis heute lassen sich die Wurzeln vieler Mitglieder des europäischen Hochadels auf das Haus Oldenburg zurückführen. Der heute vielleicht bekannteste Oldenburger Graf ist gleichzeitig auch der letzte: Graf Anton Günther (1583-1667) wird im Bewusstsein der Oldenburger als sogenannter Friedensfürst wahrgenommen, der das Oldenburger Land durch diplomatisches Geschick aus den Wirren des 30jährigen Krieges herausgehalten hat. Als Anton Günther 1667 ohne legitimen Nachfolger starb, fiel das Land ein Jahrhundert lang an die dänische Krone (siehe „Dänenzeit“). Sein unehelicher Sohn Anton I. von Aldenburg fungierte als Statthalter der Dänen.
Maja Hinrichs