Orte mit der Endung ›fehn‹ deuten auf eine aus Holland übernommene Kultivierungsmethode der Ostfriesisch-Oldenburgischen Moore hin, mit der diese seit dem 17. Jahrhundert urbar gemacht wurden. Zunächst legte man zur Teilentwässerung der angrenzenden Moorflächen schiffbare Kanäle, häufig auch noch Seitenkanäle (Wieken) an. Angeworbene Siedler gruben dann an beiden Seiten den Torf ab und transportierten ihn nach dem Trocknen mit Segelschiffen als Brennmaterial in die Dörfer und Städte. Auf dem Rückweg brachten sie Baumaterial und Schlick aus den Flußläufen mit, der mit dem unter dem Torf gelegen mineralischen Boden und Weißtorf vermischt wurde, um die Flächen landwirtschaftlich besser nutzen zu können.
Beidseitig der Kanäle entstanden nach und nach kilometerlange Fehnsiedlungen. Ein Teil der Kanäle ist nach dem 2. Weltkrieg zugeschüttet worden; der Elisabethfehnkanal mit seinen funktionsfähigen Schleusen und Klappbrücken ist der letzte noch voll schiffbare Fehnkanal Deutschlands.
Roswitha Krause