Siele

Siele sind die Grundlage einer systematischen Entwässerung der in Niederungen liegenden Marschen und ein verschließbarer Gewässerdurchlass in einem Deich. Bei Flut schließen sich durch den Wasserdruck die seeseitig angeordneten Sieltore und bei eintretender Ebbe öffnen sie sich. Deiche halten das Wasser von See kommend zurück, verhindern jedoch das Abfließen des Oberflächenwassers aus angrenzenden Moorflächen und der höher liegenden Geest ins Meer. Im Mittelalter wurden die ersten Siele angelegt. Aus ihnen entwickelte sich das heutige Gewässersystem, was eine Beherrschung der Wasserstände hinter den Deichen und eine landwirtschaftliche Nutzung der Marschen ermöglichte. Ab dem Mittelalter dienten ausgehöhlte Baumstämme als Auslass. Im 16. Jahrh. wurden sie von hölzernen Torsielen abgelöst. Gräben und Sieltiefe bringen das Wasser zu den Sielen an den großen Flussläufen bzw. der Nordsee. Der fortschreitende Ausbau des Binnengewässernetzes erforderte ab dem 18.Jahrh. den Bau größerer Siele aus Stein. Heute schützen Siele aus Stahlbeton und Mündungsschöpfwerke das Land vor Überflutung durch zu viel Oberflächenwasser und dienen zusätzlich der Zuwässerung der Gräben in trockenen Sommerzeiten. Viele Ortsnamen an der Nordseeküste tragen die Endung „-siel“.

Links:

www.deutsche-sielroute.de
www.erster-oldenburgischer-deichband.de
www.zweiter-oldenburgischer-deichband.de/
www.wabo-jever.de
https://de.wikipedia.org/wiki/Wasser-_und_Bodenverband
https://de.wikipedia.org/wiki/Sielverband

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