Ludwig Münstermann

Ludwig Münstermann war ein Bildhauer des 17. Jh., der um 1575 in Bremen oder Hamburg geboren. 1599 wurde er als Meister des Hamburger Drechsleramtes geführt. Von 1607 bis 1612 hat er beim Ausbau des Oldenburger Schlosses mitgearbeitet. Für das Grafenhaus und viele Kirchengemeinden schuf er in der vom 30jährigen Krieg kaum belasteten Grafschaft Kirchenausstattungen mit Altären, Kanzeln, Taufen und Epitaphen. Besonders viele Werke Münstermanns haben sich in der Wesermarsch und im nördlichen Oldenburger Land erhalten.

Münstermann ist ein Meister des sogenannten Manierismus, der sich in der Vorliebe für das Groteskenhafte spiegelt. Kennzeichnend für seine qualitativ hochwertigen Arbeiten sind Figuren mit überlängten Körpern, unharmonischen Proportionen und grellen Lüsterfarben.

Münstermann starb um 1637/38, wo ist nicht bekannt. Sein Werk wurde von expressionistischen Künstlern Anfang des 20. Jh. wiederentdeckt. Z.B. Markus Lüpertz benennt Münstermann als Impulsgeber.

 

N. Geerlings

 

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