Heidschnucken

Heidschnucken sind sehr genügsame kleine Schafe, die früher in großen Herden die ausgedehnten norddeutschen Heide- und Moorgebiete ganzjährig beweideten. Man unterscheidet graue und weiße, gehörnte und ungehörnte Rassen. Bis zur Erfindung des Kunstdüngers am Beginn des 20. Jahrhunderts waren sie ein wichtiger Düngerlieferant für die Landwirtschaft auf der Geest. Aus der harten Wolle strickten die armen Familien u. a. Socken und Handschuhe. Man war zum Lebensunterhalt auf den Verkauf der Ware angewiesen, schon die Kinder mussten beim Stricken helfen.

Heutige Heidschnuckenrassen sind durch Züchtungen größer und etwa doppelt so schwer wie früher. Sie werden zum Erhalt der Heide eingesetzt, durch den ständigen Verbiss von Heide, Gras und aufkommendem Gehölz sind sie für die Landschaftspflege unentbehrlich. Im Gegensatz zum Fleisch wird die Wolle nur noch selten genutzt (grobe Teppiche, Wärmedämmung), oft aber direkt entsorgt.

R. Krause

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