Kardinal von Galen

Clemens August Graf von Galen wurde 1878 auf der Burg Dinklage geboren. 1904 empfing er in Münster die Priester-, 1933 die Bischofsweihe.

Nach Inkrafttreten des Reichskonkordats leistete er als erster deutscher Bischof den Treueid auf den Staat. Seit 1934 griff er zentrale Aussagen der NS-Ideologie an. Außerdem ließ er in seiner Diözese eine Schrift gegen die Rassenideologie und die Enzyklika „Mit brennender Sorge“ von Papst Pius XI. verbreiten. 1941 führten drei bald im ganzen Reich bekannte Predigten, in denen er die Beschlagnahme von Klöstern und die Euthanasie anprangerte, zur Unterbrechung der Aktionen. Da man bei der Hinrichtung v. Galens Unruhen befürchtete, sollte seine „Beseitigung auf die Zeit nach dem Endsieg“ verschoben werden.

Nach Kriegsende verurteilte der „Löwe von Münster“ die Vertreibung der Deutschen aus den Ostgebieten und andere Maßnahmen der Besatzungsmächte. 1946 wurde er zum Kardinal ernannt, vier Wochen später starb er an den Folgen eines Blinddarmdurchbruchs. 2004 erfolgte die Seligsprechung.

R. Krause

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