Geest

Die zwischen Marsch und Mittelgebirge liegende Geest ist eine charakteristische Landschaftsform NW-Deutschlands. Sie verdankt ihre Entstehung den Eiszeiten, die aus Skandinavien stammende Ablagerungen im Wechsel von Vorrücken und Abschmelzen des Eises als Grund- und Endmoränen hinterlassen haben (z.B. Wildeshauser Geest und Dammer Berge). Infolge von Verwitterung und Verlagerung des Bodens durch Wasser und Wind entstand die heutige gegliederte Landschaft mit höher gelegenen trockenen Gebieten, Talsandflächen und Flußniederungen.

Die sandigen Ablagerungen der Geest weisen eine geringe natürliche Fruchtbarkeit auf, worauf auch der Name hindeutet (niederdeutsch „gestˮ oder „güstˮ = trocken, unfruchtbar). Besonders auf den trockenen ursprünglich mit Wald bestandenen Flächen führte starker Holzeinschlag, Überweidung und Plaggenhieb zu Heidebildung und zunehmender Verarmung der Böden. Bis ins 19. Jh. hinein war die Einfeldwirtschaft (Esch) ein Merkmal der Geest.

Roswitha Krause

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