Mit „Meier“ wurde im Mittelalter in der Regel ein Bauer bezeichnet, der als grundherrlicher Beamter einen Hof bewirtschaftete. Zu seinen wichtigsten Aufgaben gehörte, von den Nebenhöfen die Abgaben einzuziehen und diese an den Grundherrn, Klöster etc. abzuliefern. Im Laufe der Jahrhunderte erfolgte der Wandel vom Gutsverwalter zum Pächter. Das zunächst zeitlich begrenzte Pachtverhältnis wurde später mit dem Erbrecht verbunden. Der Name „Meierhof“ blieb erhalten, „Meier“ (meist Meyer geschrieben) wurde häufig der Familienname oder Teil des Namens.
In Südoldenburg gibt es rund 70 Meierhöfe. Sie entstanden nach den Sachsenkriegen unter Karl dem Großen, als das Gebiet der Sachsen in das Fränkische Reich eingegliedert wurde, meistens entlang der damals wichtigen Verkehrswege. Daher dienten viele Meierhöfe auch als militärische Wachtposten und Kontrollstationen für den Reiseverkehr.
© Roswitha Krause